Die Kastanie

Aufrecht gewachsen,
von Rindenziegeln umschlossen,
braun wie die Erde,
ist sie ein Teil von ihr.

Kraftdurchströmt
formen sich Äste und Zweige,
tragen die stattliche Krone
mit Anmut und Würde.

Grün knospt und drängt es
aus klebrig schützender Hülle.
Fingerblätter entrollen sich
zartgrün mit silbrigglänzendem Flaum.

Und dann ein jubelweißes Blütenmeer,
ein Leuchten, sich verströmen,
ein Blütenrausch, Lichtseligkeit
— ein Fest, das Leben heißt —

ein Wachsen, Blühen, Früchte tragen.

Glänzende Kastanie
in aufgeplatzter Stachelschale,
meine Hand greift nach ihr. —

Ich trage einen Hauch Lichtseligkeit
in meiner Manteltasche.